Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit in Sachsen
Vision Zero
Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Motorrad oder mit dem Auto – Sachsen setzt auf eine sichere und nachhaltige Mobilität. Das Ziel heißt Vision Zero. Das bedeutet, die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr auf null zu senken. Ein ambitioniertes Vorhaben, das viele Maßnahmen und Akteure erfordert.
Um Leben zu schützen, hat der Freistaat bereits konkrete Maßnahmen in den Bereichen Fahrzeugsicherheit und Infrastruktursicherheit ergriffen. Letztlich müssen aber technischer Fortschritt und achtsames Verhalten im Straßenverkehr ineinander greifen, um Konflikte, Gefahrensituationen und Verkehrsunfälle zu vermeiden.
Verkehrssicherheitsprogramm
Das Programm bündelt die Vielzahl wirksamer Maßnahmen und gibt Impulse für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Verkehrssicherheitsarbeit im Freistaat. Die »Vision Zero« ist dabei oberstes Ziel.
Die Aufstellung des Verkehrssicherheitsprogramms erfolgte durch den Lenkungsausschuss »Verkehrssicherheit in Sachsen« unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA). Akteure aus Landesverwaltung, Landkreisen, Städten, Vereinen und Lobbyverbänden sowie aus der Forschung waren aktiv in diesen Prozess eingebunden. In die Entwicklung des Programms wurden im Sinne einer »Mobilität für Alle« sämtliche Formen der Verkehrsteilnahme einbezogen. Ein besonderer Fokus wurde auf die schwächeren nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer gelegt. Dies ergab sich sowohl aus den aktuellen Unfalldaten als auch aus den Gesprächen mit relevanten Akteuren.
Das Verkehrssicherheitsprogramm legt klare fest Ziele und regelt deren kontinuierliche Überprüfung. Es wird angestrebt, die Rahmenbedingungen für Landkreise und Kommunen zu verbessern, die Verkehrssicherheitsarbeit an der Infrastruktur zu stärken und den Stellenwert der allgemeinen Verkehrssicherheitsarbeit zu erhöhen. Dazu gehören u. a. Sicherheitsaudits, die Berücksichtigung der Verkehrssicherheit bei der Vergabe von Fördermitteln, Öffentlichkeitsarbeit sowie Aus- und Fortbildungsangebote.
Zur Umsetzung der daraus resultierenden Ableitungen und Handlungsempfehlungen wird der Freistaat ein Monitoring der Maßnahmen durchführen und über seine Arbeit alle zwei Jahre berichten. Auf Grundlage dieser Zwischenergebnisse werden Maßnahmen gegebenenfalls weiterentwickelt bzw. akzentuiert.
Handlungsfelder (Auswahl):
- Sichere Mobilität – jeder trägt Verantwortung, alle machen mit
- Sicherer Fußverkehr und Teilhabe für alle
- Mobilität von Kindern und Jugendlichen
- Sicherer Radverkehr
Sicherer Fußverkehr
Der Freistaat setzt sich bereits mit verschiedenen präventiven Verkehrssicherheitsprojekten für die Verbesserung der Fußgängersicherheit ein, z. B. mit der erweiterten Möglichkeit zur Einrichtung von Fußgängerüberwegen. Im ÖPNV-Bereich darf beispielsweise kein Projekt gefördert werden, wenn es nicht die Kriterien für Barrierefreiheit erfüllt.
Viele sächsische Städte und Gemeinden haben bereits eigene Fußverkehrsbeauftragte. Sie können sich dabei vom »wegebund«, der Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Städte und Gemeinden, fachkundig beraten lassen. Unter der Federführung des »wegebundes« und finanziert durch den Freistaat werden in den Städten und Gemeinden »Fußverkehrs-Checks« durchgeführt.
Sicherer Radverkehr
Beim Neu-, Aus- und Umbau von Bundes- und Staatsstraßen wird stets eine geeignete Führung für den Radverkehr geprüft. Dies kann ein straßenbegleitender Radweg sein, aber auch ein vorhandener Wirtschaftsweg oder eine wenig belastete Gemeindeverbindungsstraße, Hauptsache verkehrssicher und funktional. In den Jahren 2023 und 2024 werden in Sachsen knapp 40 Kilometer straßenbegleitende Radwege außerhalb von Ortschaften neu gebaut. Da der Planungs- und Genehmigungszeitraum eines straßenbegleitenden Radweges aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen ca. acht Jahre beträgt, sind darüber hinaus innovative Lösungsansätze zwingend erforderlich.
Anfang 2022 wurde das komplexe ALRad-Projekt ins Leben gerufen, um mit intelligenten Maßnahmen möglichst schnell geeignete Infrastrukturen für den Alltagsradverkehr anbieten zu können. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Ertüchtigung wenig befahrener Straßen und Wege für den Radverkehr. Ein besonderer Fokus liegt auf Lückenschlüssen. Bis zum Jahr 2023 sind im Projekt ALRad weitere rund 22 Kilometer Radwege zur Umsetzung vorgesehen. Für 2023 sind im ALRad-Vorhaben zusätzlich rund 22 Kilometer Radweg für eine Umsetzung geplant.
Sächsischer Verkehrssicherheitstag
Der Sächsische Verkehrssicherheitstag findet jährlich statt und ist in dieser Form bundesweit einmalig. Die Veranstaltung wird vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und dem Lenkungsausschuss »Verkehrssicherheit im Freistaat Sachsen« in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Zwickau durchgeführt. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm. Es präsentieren sich die sächsischen Akteure und Institutionen, die zur sicheren Mobilität in Sachsen beitragen. Außerdem können aktuelle Mobilitätstrends bei Testfahrten ausprobiert werden.