Öffentlicher Personennahverkehr
Der Zugang zu Mobilität prägt entscheidend die Lebensqualität einer Region und deren Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Damit die Klimaziele erreicht werden können und alle Menschen Zugang zu Mobilität haben, ist eine vernünftige, attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr unverzichtbar. Ziel ist es, den Anteil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bei der Verkehrsmittelwahl weiter zu erhöhen.
Organisation
Der Freistaat Sachsen ist durch das Strecken- und Liniennetz von Eisenbahn, Straßenbahn, Regional- und Stadtbus und den darauf angebotenen ÖPNV-Leistungen gut erschlossen.
Planung, Organisation und Ausgestaltung des ÖPNV in Sachsen sind Aufgaben der Landkreise und kreisfreien Städte. Dazu arbeiten die Aufgabenträger innerhalb der festgelegten Nahverkehrsräume flächendeckend in fünf Zweckverbänden zusammen.
Der Freistaat Sachsen setzt sich für einen leistungsfähigen, attraktiven ÖPNV auf Schiene und Straße ein. Er unterstützt und fördert den ÖPNV, unter anderem durch Investitionen in die Infrastruktur und in neue, innovative Technik und Fahrzeuge.
Mit dem Ziel, den ÖPNV in Sachsen zukunftsfest aufzustellen, erarbeitete eine Strategiekommission mehrere Handlungsempfehlungen. Daraus resultieren sowohl bereits erfolgreich abgeschlossene als auch noch laufende Projekte.
PlusBus und TaktBus
Das 2019 etablierte, landesweite Bus-Grundnetz bestehend aus Plus- und Taktbussen bietet deutlich bessere Alltagsmobilität für viele Menschen – vor allem im ländlichen Raum. Plus- und TaktBus fungieren als zentrale Scharniere zwischen ländlichem und Ballungsraum und ergänzen das SPNV-Netz.
Das Besondere: Gleiche Abfahrtszeiten sind ganzjährig garantiert. Der PlusBus fährt unabhängig von Schul- und Ferienzeit wochentags stündlich zwischen 5 und 21 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen im reduzierten Takt. Der TaktBus fährt im Zwei-Stunden-Takt, samstags im reduzierten Takt. Umliegende Stadtzentren und Anschlüsse zum Zugverkehr sind so 365 Tage erreichbar.
Das Busnetz befindet sich weiterhin im Aufbau. Aktuell sind 130 Linien umgesetzt. Dies entspricht 73% der Linien. Bis Anfang 2023 sollen es 153 Linien sein.
BildungsTicket
Das BildungsTicket und soll die eigenständige und umweltgerechte Mobilität junger Menschen fördern, deren Mobilitätskosten senken und gleichsam den Ausbildungsstandort Sachsen stärken. Der Freistaat Sachsen unterstützt diese Angebote finanziell.
Mit dem BildungsTicket fahren Schülerinnen und Schüler für monatlich 15 Euro im Abo verbundweit, ganzjährig und ganztägig in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV. Berechtigt sind alle Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen sowie an berufsbildenden Schulen, sofern es sich nicht um eine duale Ausbildung handelt.
Grenzüberschreitender ÖPNV
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) ist Lead Partner des Central-Europe-Projektes TRANS-BORDERS+. Ziel des Projekts ist es, die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs in Grenzregionen durch innovative Mobilitätslösungen zu erhöhen. Das sind z. B. digitale Informationssysteme für Fahrgäste. Verkehrsinformationen verschiedener Anbieter sollen grenzübergreifend verknüpft werden. Zudem wird an der Modernisierung und Digitalisierung von Haltestellen in den Grenzregionen gearbeitet. TRANS-BORDERS+ vereint dazu zehn Partner aus fünf Ländern: Deutschland, Tschechien, Österreich, Slowenien und Italien. Mit einem Gesamtbudget von 2,33 Millionen Euro, wovon 80 Prozent durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden, leistet TRANS-BORDERS+ einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität in den Grenzregionen Mitteleuropas. Das Projekt hat eine Laufzeit von 30 Monaten und endet im November 2026.
Förderung
Der Aus- und Neubau des öffentlichen Nahverkehrs ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Verkehrswende und das Erreichen der Klimaziele. Der Freistaat Sachsen setzt sich daher für eine leistungsfähige öffentliche Mobilitätsinfrastruktur als Alternative zum motorisierten Individualverkehr ein.
Förderschwerpunkte sind neben der Omnibusförderung und der Förderung der Beschaffung von neuen Straßenbahn- und Stadtbahnfahrzeugen der Ausbau des Strecken- und Liniennetzes von Eisenbahn, Straßenbahn, Regional- und Stadtbussen. Darüber hinaus fördert der Freistaat den Ausbau und die Modernisierung von Straßenbahnanlagen, Busbahnhöfen und Wendestellen sowie in nahezu allen Regionen des Freistaats den barrierefreien Ausbau von Haltestellen. Fördermittel fließen auch in die Modernisierung von Fahrgastinformationsanlagen, in Leitsysteme und digitale Bezahlsysteme sowie in den Ausbau von Verknüpfungsstellen (z. B. Park & Ride sowie Bike & Ride).
Ansprechpartner/Bewilligungsstelle
Landesamt für Straßenbau und Verkehr
Telefon: +49 351 8139-4420
E-Mail: OEPNV_Foerderung@lasuv.sachsen.de
Webseite: LASuV – Förderung Nahmobilität